Feuerwehr Kalkar: Ehrungen und Verabschiedungen verdienter Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Stadt Kalkar

Feuerwehr Kalkar: Ehrungen und Verabschiedungen verdienter Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Stadt Kalkar

Im historischen Ratssaal der Stadt Kalkar fand am 23.11.2019 zum sechsten Mal die schöne Tradition der Ehrungen und Verabschiedungen statt. Fast bis auf den letzten Platz besetzt, boten die zahlreichen Kameradinnen und Kameraden der aktiven Feuerwehr, der Alters- und Ehrenabteilung, der Unterstützungsabteilung sowie die Jugendfeuerwehr ein großartiges Bild. Der Einladung waren die Bürgermeisterin der Stadt Kalkar, Frau Dr. Schulz, der Leiter des Fachbereichs 3, Herr Stechling und die Ansprechpartnerin für die Feuerwehr Frau Brähler gefolgt. Georg Bouwmann, der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Stadt Kalkar war leider erkrankt, so dass Helmut Hessel als einer seiner beiden Stellvertreter die Begrüßung und Moderation der Veranstaltung mit einem Zitat aus der Politik, von Bundeskanzler a.D. Helmut Schmidt „Ehrenamtliche Feuerwehrleute sind die zuverlässigsten und am vertrauenswürdigsten Diener am öffentlichen Wohl. Ich habe sie erlebt als echte Staatsdiener“ übernahm. Die Ehrungen erfolgen nicht für Vereinszugehörigkeit, sondern ausschließlich für die ehrenamtliche Tätigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr. Dies bot auch den Übergang zur Rede der Bürgermeisterin Frau Dr. Schulz. Auch sie wählte ein Thema aus der Politik, die Zwangsverpflichtung von Einwohner zu einer Pflichtfeuerwehr. Anschaulich berichtet sie von einer Pflichtfeuerwehr in Schleswig- Holstein in denen auch der zwangsverpflichtete Feuerwehrmann die Notwendigkeit der Feuerwehr einsieht, dies aber nicht als das Richtige für sich empfindet. „Das Löschen sei für ihn in Ordnung, aber das so viel Freizeit geopfert werden müsse, dass findet er nicht gut“ berichtet Schulz. Sie weiß aber auch „die Einstellung zur Freiwilligen Feuerwehr hat man, oder nicht“ sagt sie treffend. Zum schmunzeln brachte sie dann alle Anwesenden mit ihren Worten, dass sie „jedes Mal etwas erzähle das alle ja schon wissen“. Wie auch die Tagesverfügbarkeit, die Hilfsfrist während der regulären Arbeitszeit in der viele nicht in ihrem Wohnort arbeiten, sondern außerhalb der Stadt Kalkar. Dies ist bereits ein Problem welches man seit langem wahrnimmt und aktiv bekämpft. Noch ist die Anzahl der Aktiven mit 207 Feuerwehrmännern und Frauen in der Stadtwehr stabil auf einem hohen Niveau und auch für den Nachwuchs werden durch Kinder- und Jugendfeuerwehr einige Anstrengungen unternommen. Emotional und nachdenklich berichtet sie über die zwei Einsatzstellen die sie in diesem Jahr selber besucht hat, den Brand im März von Haus Manier und im Oktober bei Center Shop. „Obwohl schon alles vorbei war, hat es mich erschreckt und es macht klar was geleistet wird.“ Und so schließ sie mit den Worten „wenn man nicht mehr weiter weiß dann fragt man die Feuerwehr. Unbezahlt und unbezahlbar“.

Nach dieser wertschätzenden Rede begann Helmut Hessel und Roland Matenaer mit der Überreichung der Ernennungs- und Entlassungsurkunden. Im Jahr 2019 hat es in einigen Löschgruppen Wechsel in den Führungen gegeben. In der Löschgruppe Grieth am Rhein wurde Thomas Verfürden verabschiedet welcher 25 Jahre die Löschgruppe geführt hat. Ernannt wurden als neue Löschgruppenführung Eric Thünnissen und Gerrit van Elsbergen. In der Löschgruppe Niedermörmter erhielt Andreas Pohle seine Entlassungsurkunde. Heiko Smaalders und Matthias Zießow übernehmen das Amt des Löschgruppenführers und Stellvertreters. Die Löschgruppe Appeldorn entließ Roland Matenaer als Leiter der Löschgruppe und Franz Perau als stellvertreten Löschgruppenführer. Zum neuen Löschgruppenführer wurde Torsten Spielmann und als zweiten Stellvertreter Roland Slaats ernannt. Auch in der Jugendfeuerwehr hat ein Wechsel stattgefunden. Thomas Pohle gab die Leitung an Henning Ludwig ab.

Es konnten zwei Kameraden in die Alters- und Ehrenabteilung Verabschiedet werden. Theo van Look aus der Löschgruppe Appeldorn ist nach über 43 Jahren aktivem Dienst in die Alters- und Ehrenabteilung gewechselt. Mit Erwin van Beek vom Löschzug Mitte wurde ebenfalls ein erfahrener Kamerad mit über 43 Jahren Einsatzerfahrung verabschiedet Nach einer kurzen Pause begann die Verleihung der Urkunden und Ehrennadeln des Verbandes der Feuerwehren NRW. Wie auch in den vergangenen Jahren wurden die Kameraden mit einer kurzen Laudatio bedacht. Das Überreichen der Urkunden und Ehrennadeln wurde von der Bürgermeisterin übernommen. Hierzu waren zehn Kameraden mit ihren Familien eingeladen. Über die Verleihung des Feuerwehrehrenzeichens des Innenministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen in Silber für 25 Jahre aktive Mitgliedschaft freuten sich Marc und Robert Hülsken aus der Löschgruppe Niedermörmter. Für 35 Jahre aktive Mitgliedschaft wurde das Feuerwehrehrenzeichen in Gold gleich an fünf Kameraden verliehen. Christian Kusenberg aus der Löschgruppe Wissel und aus der Löschgruppe Hönnepel der Kamerad Christian Ebbing. Vom Löschzug Mitte konnten gleich drei Kameraden ausgezeichnet werden, dies waren Michael Görtzen, Ulrich Heynen und Christian Umbach. Franz Perau aus der Löschgruppe Appeldorn erhielt als Sonderauszeichnung die Ehrennadel des Verbandes der Feuerwehren NRW in Silber für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft. Die Urkunde und Ehrennadel des Verbandes der Feuerwehren NRW in Gold für 50- jährige Mitgliedschaft konnte Hans Josef Hünnekes aus der Löschhgruppe Wissel entgegennehmen. 60 Jahre ist Gerd Görtzen bereits in der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Kalkar, Löschzug Mitte. Hierfür bekam er die Urkunde und Ehrennadel des Verbandes der Feuerwehren NRW in Gold durch Frau Dr. Schulz überreicht.

Das Schlusswort übernahm Roland Matenaer. Eher nachdenklich machend weist er auf die Wünsche der Feuerwehrkameraden hin. „Unsere Vorfahren hatten in erster Linie den Wunsch Brandgefahren nicht mehr hilflos gegenüberzustehen, heute fasziniert eher die Technik und der Wunsch anderen helfen zu können“ führt er aus. Er hofft das trotz der turbulenten Zeiten in denen auch der Wunsch nach Freizeit sehr groß ist, weiterhin viele Freiwillige den Mut zum Ehrenamt in der Feuerwehr finden. Zum Ausklang wurde im Ratssaal Getränke und einen kleinen Snack gereicht, bevor es zurück nach Hause ging.


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